Man kann jetzt an „Wie ein Schrei im Wind“denken, sich wohlig gruseln und sagen das ist weit weg. Wirklich? Ich weiß das nach dem Wegfall der Grenzen zu Polen und Tschechien (die Diebstahl und Einbruchskriminalität stieg sprunghaft und die Politik leugnet das Problem konsequent) Bärenfallen und Wolfseisen zur Objektsicherung eingesetzt wurden. Aber das betrifft umgrenzte Grundstücke. Auf der anderen Seite hat Reini Rossmann letztes Jahr ein Wolfseisen im Wald gefunden.
Ich habe schon vor längeren angefangen zu recherchieren- tödliche Fallen für Wirbeltiere sind in Deutschland verboten. Doch ist es relativ einfach diese in Polen oder Tschechien zu erwerben. Bei der Recherche sind mir noch ein paar weitere Zwischenfälle mit Wolfseisen untergekommen.
Es scheint das neben einer vermutlich illegalen jagdlichen Nutzung auch die Kriminellen Fallen immer mal wieder zum Absichern von Depots einsetzen.
Ich mich mit verschiedenen Leuten dazu unterhalten. Am interessantesten war die Aussage eines Arbeitskollegen aus Bayern der Jäger ist. Er erzählte das noch in den 80zigern man solche Fallen auf den Pirschsteigen der Wilderer aufgestellt hat. Aus seiner Sicht war es hoch wahrscheinlich das davon noch etwas draußen herumliegen. Klar sollte es nicht sein, aber nicht immer würden alle Fallen beim einsammeln wiederaufgefunden. Und ein anderer Jäger sagte: es gibt Gründe warum Menschen wieder Wolfseisen im Wald aufstellen – Isegrim ist zurück. Das Thema „Wolf“ will ich hier nicht vertiefen.
Es scheint also eine reale Gefahr im Wald von Wolfseisen und Bärenfallen auszugehen.
Aber: wenn man irgendein rostigen Eisen herumliegen sieht wird man schon wegen Altmunition vorsichtig sein und nicht näher treten. (Zu mindestens im Osten Deutschlands ist Altmunition real ein Thema.) Aber was wenn das Sch…ding im Laub liegt und nicht zu erkennen ist? Nicht immer kann man auf Glück hoffen wie es der eingangs erwähnte Pilzsammler hatte. Und ein intakter Bügel kann einen das Bein zerschmettert. Die Chance zu verbluten ist hoch. Wichtig also beim querfeldein gehen vorsichtig zu sein. Ein Stock zum Stochern in Laub und Gras vor einem könnte hilfreich sein. Doch ehrlich: wer bewegt sich schon so vorsichtig durch den Wald? Das man im Wald aufmerksam sein sollte und beim querfeldeingehen nicht Träumern, ist eine Binse. Darüber hinaus hilft immer mal wieder innehalten und das Gelände vor einen bewerten, sich einen Weg festlegen den man gehen will. Und hinschauen wohin man den Fuss setzt. Ansonsten muss man dem Glücksstern vertrauen. Denn auch ein Ergebnis meiner Recherche ist: es kommt immer mal wieder vor, dass soetwas auftaucht, häufig scheint es aber nicht zu sein. Und für den schlimmsten Fall ist es wichtig, dass jemand zuverlässiges weiß wo man hingehen wollte , welches der geplante Weg war und wann Alarm ausgelöst werden soll. Die alte Wanderregel eben.
Dieser Rückschnitt erfolgte relativ spät. 5-8 Jahre früher wäre besser gewesen.
Anlaß zu diesem Beitrag ist die Diskussion zu dem Rückschnitt zweier Weiden im Titelbild. „Baumfrevel“ war da noch eine milde Vokabel der regelmäßigen Spaziergänger. Diese können für Ihre Meinung auch einen prominenten Fürsprecher anführen:
„Ist schlimm genug, dass so oft Bäume, die wirklich auf große Schönheit Anspruch machen können, durch Menschenhände und ewiges Behauen ganz um ihren freien und großartigen Wuchs gebracht werden. So ergeht es zum Beispiel den Weiden. Sie werden, wenn man sie frei und ungehindert wachsen lässt zu starken, hohen und malerischen Bäumen.“
Quelle SachsenAtlas des Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung Sachsen (GeoSN)
Zeit mal wieder für einen Katzensprung! Und für alle die schon vergessen haben was ein solcher ist:
“Manchmal reicht die Zeit nicht um groß wohin zum wandern zu fahren. Man hat nur drei oder vier Stunden Zeit, dass Wetter lockt, man will raus. Zeit dafür Dinge zu erkunden die in der unmittelbaren Umgebung sind – eben nur einen Katzensprung entfernt.”
Steht man auf der Talkante des Dresdner Elbtales sieht man nordwestlich einen markanten Berg liegen – den Keulenberg. Dorthin zog es mich die letzten Jahre, ohne das ich die Zeit dafür fand. Dieses Frühjahr war es soweit! „KATZENSPRUNG: Rund um den Keulenberg“ weiterlesen